Samstag, 29. September 2012

Herbstfarben


Bis in den Herbst hinein leuchten die Blüten des Sonnenhutes (Rudbeckia hirta). Läßt man ihn aussamen, kann man von Juli bis in den Oktober sich "die Sonne in den Garten" holen. Hier ein besonders auffällige Farbkombination, ein Zufallssämling.



Eine meiner Lieblingsstauden: Die Anemone x japonica 'Spledens' (vermutlich). Von Ende August bis Ende Oktober verzaubert sie den herbstlichen Garten mit ihrem Charme. Einzigartig ist die Blütenform: Stets sind zwei Blütenblätter größer, zwei kleiner (und dunkler) und das fünfte steht dazwischen.



Nicht nur die Blüten, auch die Blätter bringen Farbe in den herbstlichen Garten. Zum Beispiel viele Sorten der Bergenia.



Einer der ersten und zuverlässigsten Herbstfärber ist die Aronia. Hier die kleinere Sorte 'Hugin'. Im Hintergrund leuchtet die Schwarze Maulbeere Morus nigra mit ihren gelben Blättern in der Sonne. Dieses Jahr hatte sie bei 3 m Wuchshöhe erstmals nennenswert Früchte getragen.



Die Rispen-Hortensie Hydrangea paniculata 'Pink Diamond' macht nun ihrem Namen alle Ehre. Die bei der Blüte weißen, sterilen Schaublüten haben sich zur Fruchtreife nach Rosa verfärbt und leuchten im Gegenlicht der Sonne. (Vgl. Post vom August 2012)

Samstag, 22. September 2012

Sieben Söhne des Himmels

So heißt dieser Strauch in China. Die Botaniker nennen ihn Heptacodium miconioides. Er wird zu den Geißblattgewächsen Caprifoliaceae gezählt. In Deutschland ist er erst seit einigen Jahren in Kultur und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Außer mit einer auffälligen Herbstfärbung kann er mit seinen Vorzügen trumpfen: Anspruchslos, raschwüchsig, ansprechende Wuchsform, früher Austrieb und später Blattfall, bislang krankheitsfrei (nur gelegentlich Blattläuse an den Triebspitzen), frosthart und trockenheitsunempfindlich. In Parkanlagen (Kurpark Bad Salzungen) sah ich schon Exemplare die 6 m hoch und breit waren. Wie groß er in unserem Klima wirklich wird, bleibt noch abzuwarten. An stärkeren Stämmchen löst sich die Borke in dekorativen hellbraunen Streifen ab.



Während im Frühling die meisten Blütensträucher alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen, hält sich Heptacodium unauffällig im Hintergund. Doch ab Ende August kommt sein großer Auftritt. Unzählige duftende Blüten locken noch einmal Bienen, Hummeln und andere Insekten an. Sie sind meist zu siebent vereint (Name!), häufig auch nur zu sechst.



Vereinzelt bringt der Strauch noch bis in den Oktober hinein Blüten hervor. Auch auch danach bleibt Heptacodium ein echter Hingucker:


Die Fruchtstände verfärben sich im Oktober zu altrosa und zieren auch noch nach dem Blattfall bis in den Winter hinein. Die Farbe verschwindet dann allerdings. Bei mir hat er sich sogar versamt. Ein Sämling ist mittlerweile 2 m hoch und 4 Jahre alt.

Mittwoch, 12. September 2012

Septemberleuchten

Die ersten herbstlichen Farben gesellen sich im September zu dem Bunt der Blüten...


Kno-Schnittlauch Allium tuberosum und Duftnessel Agastache foeniculum vor Rudbeckia hirta. Mit der Duftnessel habe ich wenig Glück. Sie kommen bei mir nicht über den Winter, die Samen keimen (wenn überhaupt) sehr spät und die Pflanzen entwickeln sich derart langsam, daß sie kaum größer als 0,5 m werden. Dafür gedeihen die anderen um so besser.


Anemone x japonica 'Spledens' vor der Rispen-Hortensie Hydrangea paniculata 'Pinky Winky' im Gehölz-Vorgarten. Von den pflegeleichten und frostharten Rispenhortensien fanden drei Sorten in meinen Garten Eingang. Diese zeichnen sich durch zahlreiche fertile Blüten in der Rispe aus und geben damit vielen Insekten im Spätsommer Nahrung. Die wuchtigen, vollkommen gefüllten Sorten sind nicht standfest und wirken mir zu unnatürlich.


Den als Penstemon laevigatus erworbenen Bartfaden kann ich nicht von dem häufig gehandelten Penstemon digitalis unterscheiden. Dieser Bartfaden gibt das ganze Jahr hindurch eine gute Figur ab. Dunkelroter Austrieb, zart hellblaue Fingerhutblüten im Juni, leuchtendrote Fruchtstände im Herbst und eine immergrüne Blattrosette im Winter - und das bei sehr guter Trockenheitsverträglichkeit und Frosthärte. Was will man mehr?!


Altweibersommer im Staudenbeet: Etliche Spinnen haben ihre Netze im Sonnenhut, Rudbeckia fulgida gespannt.


Meine Lieblings-Fetthenne unter den Großen der Gattung: Sedum telephium 'Matrona'. Unser trockener und durchlässiger Granodiorit-Boden sagt ihr offensichtlich sehr zu. Bald werden die Herbstastern im Hintergrund erblühen und den Sonnenhut ablösen...

Montag, 10. September 2012

Besuch in Groß Potrems

Schon lange keimte der Wunsch in mir, diesen einmaligen Wildstaudengarten in Mecklenburg in natura zu bestaunen. Die wunderbar gestaltete Website (siehe Links) hatte mich nicht nur neugierig gemacht, sondern geradezu gefesselt. Nun sollte der Wunsch in Erfüllung gehen. Bei schönstem Spätsommerwetter führte uns Jochen Wegner durch sein Reich. Angesichts des jahrzehntelangen Feilens an der Gestaltung der Anlage konnten wir leider keinen Verbesserungsvorschlag machen. Ist doch unsere eigene Erfahrung nicht annähernd so umfangreich. Dennoch konnte ich die eine oder andere Wissenslücke schließen. Bei anregenden Gesprächen, die weit über das Gärtnern hinaus bis ins Philosophische führten, merkten wir gar nicht wie die Zeit verging. Pflanzen wechselten den Besitzer, im Nutzgarten wurde von reifem Obst genascht und schon war es Abend...

Ein dickes Dankeschön an Jochen für die herzliche Aufnahme und die üppige kulinarische Bewirtung! Wir kommen gerne wieder!


Ganz der Größe nach: Gaura lindheimeri, Rudbeckia fulgida, Calamagrostis und Solidago.


Über das Auf und Ab hoher und niedriger Präriestauden geht der Blick entlang des geschwungenen Weges zum Sitzplatz. Das Diamantgras Achnatherum brachytrichum funkelt, wenn sich am Morgen Tautröpfchen an den feinen Wedeln niederschlagen.


Die Sitzbank am anderen Ende wird von hohen Stauden wie dem Wasserdost Eupatorium fistulosum 'Atropurpureum', Aster novi-angliae und Helianthus eingerahmt. 


Die Köpfe des Roten Sonnenhutes Echinacea purpurea leuchten im Gegenlicht.


Helenium und Echinacea werden von dem hell leuchtenden Reitgras Calamagrostis x acutiflora 'Karl Foerster' überragt. Es wurde dem berühmten Staudenzüchter zu Ehren benannt. Er selbst hatte es als 'Stricta' eingeführt.


Die Hochstaudenflur hinter dem Teich wird von dem über 2 m hohen Kamtschatka-Mädesüß Filipendula camtschatica dominiert.