Sonntag, 27. Oktober 2019

Gilbhart – Staudenwiese im Oktober

Zu den allerletzten Protagonisten im Staudengarten zählen Aster pringlei ʼPink Star‘ in rosa und Aster turbinellus in hellblau. Ihre Blüten leuchten im morgendlichen Gegenlicht der tiefstehenden Sonne neben der Goldrute Solidago rugosa ʼFireworks‘ und vor dem Berg-Reitgras Calamagrostis varia.



Mitte Oktober glüht neben der Staudenwiese ein Chinesischer Lack-Sumach (Rhus potaninii) in seiner roten Herbstfärbung.


Ein fulminanter Abschluss des Gartenjahres.

Sonntag, 29. September 2019

Scheiding – Staudenwiese im September

Die Boten des Sommers, die Sonnenhüte und -bräute, sind weitgehend verblüht. Nun kommt der Auftritt eines Neuzugangs, den ich vor einem Jahr auf einer Exkursion der GdS nach Holland bewundert hatte. Die Goldrute Solidago ʼLoysder Crown‘ leuchtet in einem herrlichen Schwefelgelb zwischen den verblüten Sonnenhüten und den Gräsern, wie zum Beispiel dem zarten Tautropfengras (Sporobulus heterolepis; unmittelbar dahinter). Ihre Blüte leitet über zu den Herbstblühern.





Bild 3 (v. v. n. h.): Sorghastrum nutans, Solidago rugosa ʼFireworks‘ in gelb, Aster cordifolius ʼLittle Carlow‘ in hellblau, Penstemon digitalis in roter Herbstfärbung, Calamagrostis varia.




Bild 4 (v. v. n. h.): Aster pringlei ʼPink Star‘ in rosa, Aster novi-belgii ʼKarminkuppel‘ in mehr oder weniger lila, Calamagrostis x acutiflora ʼWaldenbuch‘ und einige wenige weiße Blüten der Herbstmargerite (Leucanthemella serotina). Letztere liebt feuchte Böden und wird deshalb bei mir immer weniger.


Solidago rugosa ʼFireworks‘


Im Vorgarten bringen zwischen den Azaleen einige Spätblüher Abwechslung und ein wenig Farbe in die Pflanzung: Die Aster divaricatus mit zarten weißen Blütensternchen, Heuchera villosa var. macrorrhiza mit weißlichen Blütenständen und Anemone x japonica ʼSpledens‘ mit kräftig rosa Blüten. Diese Herbst-Anemone blüht deutlich später als andere Sorten und bleibt niedrig, neigt kaum zum Umkippen. Interessant finde ich immer wieder die typische Asymetrie ihrer Blüten: Zwei kleine, zwei mittlere und ein großes Blütenblatt. Leider macht auch ihr die Trockenheit zu schaffen. Oft kümmern die Blüten. Dagegen sind die erstgenannten zwei Arten sehr robust und unempfindlich.





Zu den wenigen Spätblühern unter den Gehölzen zählt der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides). Seine rahmweißen Blüten öffnen sich von Ende August bis Mitte Oktober. Sie werden sehr gerne von Insekten besucht. Eines meiner Lieblingsgehölze…


Samstag, 31. August 2019

Ernting – Staudenwiese im August

Im August dominieren die Korbblütler unter den Stauden, allen voran der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) und der Gewöhnliche Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) in zwei Sorten. Weil letzterer die sommerliche Trockenheit nur sehr schlecht verträgt, soll er zugunsten anderer Stauden zurückgedrängt werden. Zum Beispiel habe ich einige Silberrauten (Artemisia ludoviciana ʼSilver Queen‘) dazwischen gesetzt.


 


In warmen Braun-Rottönen zeigen sich vier Sorten der Sonnenbraut (Helenium ʼMoerheim Beauty‘, ʼRubinzwerg‘, ʼKupferzwerg‘ und ʼIndianersommer‘). Leider vertragen sie die extreme Trockenheit trotz Wässerns schlecht. Sie werden immer mickriger. Zwischen den Korblütlern lugen die roten Samenstände des Fingerhut-Bartfadens (Penstemon digitalis) und die langen Halme der Reitgräser heraus. Während das Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora ʼWaldenbuch‘) straff aufrechte Halme hat, die einen leichten Fächer/Trichter bilden, ziert das Berg-Reitgras (Calmamagrostis varia) mit hübschen nickenden Ähren.




Von etlichen Sorten der Kerzenknöteriche (Bistorta amplexicaulis) in unserem Garten gedeiht bei mir die Sorte ʼRosea‘ am besten. Barfröste schaden ihr kaum und sie wächst kräftig. Ihre schmalen rosa Blütenkerzen kontrastieren sehr gut mit den blauen Blütenkugeln der Kugeldistel (Echinops ritro). Dazwischen zeigen sich noch einige weiße und rosa Blütenstände der Gelenkblume (Physostegia virginiana). Obwohl man es ihr im Sommer 2018 nicht ansah, schadete ihr die Dürre erheblich. Ihr Bestand hat sich von einem Jahr auf‘s andere nahezu halbiert. Bei guter Wasserversorgung verhält es sich eher andersherum...



Sonntag, 28. Juli 2019

Heuert – Staudenwiese im Juli

Im Juli beginnt die lange Blütezeit der Sonnenhüte. Der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) wächst schon etliche Jahre hier und versamt sich prächtig. Seit drei Jahren gedeiht in der Fläche der Tennessee-Sonnenhut (Echinacea tennesseense) sehr gut. Er blüht eher als sein bekannter Verwandter, hat schmalere und behaartere Blätter, etwas kleinere Blütenköpfe, aber strahlt in einem kräftigeren Violett und verträgt deutlich mehr Trockenheit als Echinacea purpurea. Daneben blüht der Kaukasus-Gamander (Teucrium hyrcanicum) von Juli bis September. Eine dürre-resistente Staude, kurzlebig, aber reichlich versamend.




Den Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum x ʼFascination‘) mag ich sehr. Seine Blütenkerzen ziehen auf hohen Stengeln allerlei Insekten magisch an. Hummeln, Bienen und Schmetterlinge lassen sich ständig beobachten. Deshalb möchte ich ihn trotz seines hohen Wasserbedarfs nicht missen. Im Teich kann man jetzt den Libellen zusehen wie sie schlüpfen. Die Larven krabbeln, nachdem sie zwei bis drei Jahren im Wasser gelebt haben, an den Stengeln der Wasserpflanzen empor und häuten sich ein letztes Mal – die fertige Libelle schlüpft, pumpt ihre Flügel auf und muss noch einige Zeit an der Luft aushärten bis sie losfliegen kann. Hier eine Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) an Hechtkraut (Pontederia cordata).






Sonntag, 30. Juni 2019

Brachet – Staudenwiese im Juni

Im achten Jahr der Anlage und nach jährlicher Überarbeitung und Weiterentwicklung ist aus der losen und/oder blockweisen Anpflanzung ein kunterbuntes Durcheinander von Stauden und Gräsern geworden. Es setzen sich zunehmend die Stauden durch und vermehren sich, die am besten mit dem sommertrockenen und leicht sauren Granodioritboden und dem hiesigen Klima zurechtkommen. Die mickernden Pflanzen habe ich sowieso verschenkt oder kompostiert. Inzwischen ist die Fläche so dicht bewachsen, dass Unkraut nur bis Mai eine Chance hat. Kann man bereits von einer Staudenwiese sprechen? Ich meine: ja.






Im Juni beginnt die fünfmonatige Blühfolge in der Staudenwiese – und auch wieder die anhaltende Trockenheit. Es dominieren kühle Farben folgender Darsteller: Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) in hellblau und weiß, Fingerhut-Bartfaden (Penstemon digitalis) in weiß und Mazedonische Witwenblume (Knautia macedonica) in dunkelrot. Sie umspielen die hohen Garten-Reitgräser (Calamagrostis x acutiflora ʼWaldenbuch‘) mit ihren fedrigen Blütenähren.

Im besonders trockenen Randbereich der Fläche fühlen sich das Zarte Federgras (Stipa tenuissima), die Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana) in gelbgrün und der Zottige Ziest (Stachys monnieri ʼHummelo‘) in lila sehr wohl.





Den Terrassenhang begrenzen die rotlaubige Blasenspiere Physocarpus opulifolius ʼSummer Wine‘ und die wundervolle Strauchrose ʼMozart‘ mit ihrem bezaubernden Flor von Juni bis zum Frost. Kleine Hagebutten folgen den Blüten. Anfang Februar deutet noch nichts darauf hin…



Freitag, 31. Mai 2019

Winnemond – Holder Mai

Immer wieder überwältigend ist der Farbenrausch im Mai. Vom Polster-Phlox (Phlox subulata) gedeihen etliche Sorten und Sämlingspflanzen in unserem Garten. Letztere weisen oft schöne Pastelltöne auf. Von den vielen in knalligen Farben blühenden Azaleen unterscheidet sich wohltuend Rhododendron vaseyi mit ihren zarten hellrosa Blüten. Sie blüht recht früh: schon Ende April.

Rhododendron vaseyi

Phlox subulata


Ende Mai läuft der Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis) zu Hochform auf. Er beeindruckt mit einem rosa Blütenmeer. Den Rest des Jahres sieht der Strauch eher dürftig aus. Die zahlreichen braunen Samenstände, die verblüffend kleinen Hühnerschenkeln ähneln, tragen erheblich dazu bei. Viele Triebe sind vergreist. Es wird Zeit, der Kolkwitzie einen Verjüngungsschnitt zu verpassen…



Sonntag, 7. April 2019

Lenzing – Frühlingserwachen

Das Jahr begann aus gärtnerischer Sicht verheißungsvoll. Sollte sich der Dürresommer von 2018 wiederholen? Zunächst sah es gar nicht danach aus. Im Winter waren ausreichend Niederschläge gefallen. Allerdings reichten diese nicht, das Grundwasserdefizit aufzufüllen. Schnee lag aber nur kurze Zeit. So konnten wir uns über viele Wochen von Ende Januar bis Mitte März an den schneeweißen Blüten der Christrosen (Heleborus niger) erfreuen. Später im März zeigte das aus dem Böhmischen Mittelgebirge mitgebrachte Leberblümchen (Hepatica nobilis) seine ersten Blüten im heimischen Garten.