Donnerstag, 20. Juni 2013

Blütenimpressionen im Juni

Anfang des Monats überaschte die Warzige Glanzmispel Photinia villosa mit einem übereichen Blütenmeer im Vorgarten. Zahllose Insekten zog der eigenartige Geruch der Blüten an. Leider hängen im Herbst nur ganz wenige rote Früchtchen am Strauch, dessen Laub sich dann langanhaltend leuchtend dottergelb verfärbt. Vermutlich fehlen ihm noch weitere Artgenossen in der Nachbarschaft.












An der Hintergrenze des Gartens hat sich ein Segelfalter Iphiclides podalirius auf der Verschiedenblättrigen Distel Cirsium heterophyllum niedergelassen. Die heimische, stachellose Distel von Gebirgs-Feuchtwiesen steht nicht mehr in meinem Garten. Sie wucherte mir zu stark.


Kühlere Farbtöne dominieren jetzt im Garten. Das fällt auch beim Blick über den Teich zur Nordostecke des Grundstücks auf. Bald wird auch die neue, strahlende Wand des Nachbarn von Sträuchern verdeckt sein. Genau im Grenzwinkel hat sich ein Holunder selber hingesetzt. Ein willkommener Zuwanderer. In einem kühlen Rot folgt die Weigelia 'Bristol Ruby' nur knapp der Kolkwitzia amabilis, auch Perlmuttstrauch genannt.


 







 
Nur wenige warme Farben steuern die ersten Taglilien und das Geißblatt Lonicera x tellmanniana bei. Die zweijährigen Fingerhüte Digitalis purpurea lasse ich immer selber aussamen. Nach dem vielen Regen sind sie dieses Jahr besonders hoch geworden.

Zwei nähere Aufnahmen ergänzen das erste Bild: Pfirsichblättrige Glockenblume Campanula persicifolia vor der Pfingstrose Paeonia 'Edulis Superba'. Leider sind die gefüllten Sorten gerade bei Regen überhaupt nicht standfest. Lieber sind mir die einfachen wie die weiße 'Krinkled White', die sicher aber erst noch richtig etablieren muß.











Wunderschön leuchtet das Schmalblättrige Wollgras Eriophorum angustifolium im Gegenlicht der Abendsonne.

Ebenso tut es ihm der Storchschnabel Geranium x magnificum (Sorte unbekannt) gleich. Dahinter erkennt man meine zeitigste Tagliliensorte Hemerocallis 'Earlianna'. Ist ihr Flor vorüber, beginnt 'Spectacular' die ersten Blüten zu zeigen. Sie ist die einzige Sorte im Garten, die nicht (richtig) im Herbst einzieht. Wahrscheinlich werde ich mich von ihr trennen.











Einige Bilder aus der Natur sollen noch folgen. Dieses Jahr erblühen die Bergwiesen des Osterzgebirges etwa zwei Wochen später als gewöhnlich. Die sehr seltene und geschützte Wiesen-Schwertlilie Iris sibirica, der häufige Wiesen-Knöterich Bistorta officinalis oder das Scheiden-Wollgras Eriophorum vaginatum kann man dort finden.





Sehr hübsch ist auch die natürliche Kombination der Kuckucks-Lichtnelke Lychnis flos-cuculi mit dem Sumpf-Vergissmeinnicht Myosotis scorpioides.

Einmal mehr sei in diesem Zusammenhang auf meinen zweiten Blog verwiesen:

Geisingwiesen 2011
Geisingwiesen 2012
Iris sibirica in Böhmen 2013 

Donnerstag, 6. Juni 2013

Land unter

Wer hätte gedacht, daß es gleich so viel regnen würde... Die Bilder gefluteter Orte sind  omnipräsent. Unser Garten ist aufgrund seiner Lage davon nie betroffen. Ganz im Gegenteil erhielten alle seine Einwohner in den letzten Tagen einen gehörigen Wachstumsschub. Zunächst noch einige Impressionen der vergehenden Rhododendronblüte.


 








Langsam schwindet der süßliche Duft der Pontischen Azalee Rhododendron luteum.
Gerade die kleinblütigen Azaleen mit ihrem Duft und den filigranen Blüten haben es mir angetan. 'Coccinea Speciosa' in leuchtendem Orange duftet allerdings kaum.










   

Ich bedaure es immer ein wenig, daß unser Garten noch lange nicht ein ausgewogenes oder harmonisches Gesamtbild ergibt. Gerade bei der Suche nach interessanten Fotomotiven, die auch eine gewisse Weite und Tiefe beinhalten sollen, stören mich immer wieder die nüchternen baulichen Anlagen, sei es ein Maschendrahtzaun oder Nachbars weiße Hauswand. Man kann nicht alles ändern... Hier die kleine Azaleenfläche unter der Pflaume.
Die Hosta fluctuans 'Sagae' hat sich bereits im dritten Standjahr zu einem beeindruckenden Exemplar entwickelt. Den Perückenstrauch Cotinus coggygria 'Royal Purple' setze ich jedes Jahr auf den Stock zurück. Zwar blüht er dann nicht, aber erstens wird er mir an dieser Stelle zu groß und zweitens schmückt er sich bei solch einem Radikalschnitt mit schönem großen Laub. Immerhin wächst er bis zum Herbst immer wieder auf 3 m Höhe.











Im Gegenlicht der Abendsonne leuchten die frischen Wedel des Tüpfelfarns Polypodium vulgare. Der anspruchslose heimische Farn kommt mit Trockenheit ziemlich gut zurecht. Wächst er doch in der Natur auf Felsen oder Baumstämmen. Eine Blaugrüne Mosaikjungfer Aeshna cyanea ist soeben ihrem Larvenstadium entwachsen und läßt ihren frischen Chitinpanzer an der Luft aushärten. Zuvor lebte sie 4 bis 5 Jahre als Larve räuberisch im Wasser. Nun kroch die Larve an einem Blatt empor, ihr Panzer platzte auf und die erwachsene Libelle entfaltete ihre Flügel, um für einen Sommer zu leben. Ein faszinierendes Schauspiel.











Derweil läuten die Paukenschläger unter den Zierlaucharten eine kühlere Farbtonphase im Garten ein. Pfingstrosen und Schwertlilien werden ihnen folgen...

Und so sah's heute im Elbtal aus:


Land unter in Elbflorenz. Mit 8,76 m wurde heute der Scheitel des Hochwassers 2013 erreicht (17.08.2002: 9,40 m). Normal ist ein Pegel von etwa 2 m.


Insgesamt fünf 123 t schwere Ludmillas (hier: Baureihe 232 und 241) stabilisieren die Eisenbahn-Marienbrücke.