Donnerstag, 30. Mai 2013

Endlich Regen!

Fast jeden Monat wird bei uns der langjährige Durchschnitt der Niederschlagsmenge deutlich unterschritten. Der April war staubtrocken und der Mai schien auch nicht viel besser zu beginnen. Wenigstens blieben wir von sommerlichen Temperaturen weitgehend verschont. Doch seit Sonntag schüttet es fast täglich in reichlichen Mengen. Somit konnte ich noch gar keine aktuellen Fotos machen. Aber einige Bilder der vergangenen Wochen sollen auch nicht in der Schublade verschwinden.

Beginnen wir mit der unverwüstlichen Bergenia crassifolia. Eine an einem verwilderten Bahnwärterhaus gesammelte Sorte blüht am Teichsaum so üppig wie nie zuvor, wie alles in diesem Frühling.










Sehr gut gedeiht in unserem Garten auch die Prärielilie Camassia leichtlinii. Sie bietet fast die Komplementärfarbe zu der zeitgleich blühenden Pontischen Azalee Rhododendron luteum. Die beiden Arten stammen zwar von verschiedenen Kontinenten, geben aber ein gutes Paar ab.










Die anderen Sorten sommergrüner Azaleen sind jetzt gerade im Aufblühen begriffen. Dafür ist die Hauptblüte der kleinen "Japanischen" Azaleen im Vorgarten fast vorbei. Alles ist mindestens 10 Tage später dran als in "normalen" Jahren.










Das im letzten Jahr frisch verlegte (Lausitzer) Granitpflaster wirkt noch etwas steril. Aber bald werden sich die ersten Moose in den Fugen zeigen und ihm die Härte nehmen. Im Hintergund (Bild rechts) ist der Stamm einer 1985 gepflanzten Schwarz-Kiefer Pinus nigra zu erkennen, an dem ich voriges Jahr eine Rosa filipes 'Kiftsgate' gepflanzt hatte. Sie ist bereits im ersten Jahr auf 4 m Höhe geklettert!

Auch der Steingarten wird jetzt von knalligen Farben dominiert. Polster-Phlox Phlox subulata, Felsen-Steinkraut Alysium saxatile, Blaukissen Aubrieta spec., Frühlings-Anemone (Großes Windröschen) Anemone sylvestris, Gänsekresse Arabis caucasica 'Plena' und eine kleine Azalee verwachsen zu einem bunten Frühlingsteppich.




Samstag, 25. Mai 2013

Besuch in Grüngräbchen


Die Seidelsche Rhododendron-Gärtnerei in Grüngräbchen nördlich von Dresden ist mir schon seit Kindertagen bekannt. Ist sie doch gut mit einer schönen Radtour vom Dresdner Norden aus zu erreichen. Zur Blütezeit Ende Mai finden viele Interessierte den Weg in die dünn besiedelte Gegend, auch von weiter her. Heute hielt sich wegen des miesen Wetters der Andrang in Grenzen. Aber auf dem riesigen Gelände verläuft man sich fast. Nach eigenen Angaben kann man durch 5 ha Anzuchtfläche und 10 ha Altbestände spazieren. Letztere sind mehr oder weniger sich selbst überlassen und gedeihen prächtig unter dem Schirm alter Kiefern:












Der betörende Duft ganzer Haine Pontischer Azaleen (Rhododendron luteum) ist überall zu vernehmen.

Im Eingangsbereich gibt es eine Fläche mit zahlreichen kleinwüchsigen und kleinblütigen Azaleen zu bestaunen. Seltenere Gehölze geben den passenden Rahmen:



In der Dresdner Umgebung gibt es noch einige weitere Ausflugsziele, die zur Rhododendronblüte ein lohnenswertes Ziel sind. Etliche Parks und alte Villengrundstücke schmücken sich mit stattlichen Exemplaren. Sagen diesen Heidekrautgewächsen doch die hiesigen sauren Böden zu. Nur die Frosthärte schränkt das Sortiment ein. Das ist zu verschmerzen. Vielmehr macht ihnen die zunehmende Trockenheit unseres Klimas zu schaffen.

Samstag, 18. Mai 2013

Phlox-Vielfalt

Phlox subulata ist eine Staude, die in unserem Garten sehr gut gedeiht. Der Polster-Phlox scheint sich auf dem durchlässigen und sommertrockenen Granodiorit-Boden ausgesprochen wohlzufühlen. Sogar in den Fugen des Granitpflasters samt er sich manchmal aus.


Den größten Anteil bildet die kräftig rosa bis pink blühende Sorte (links unten), gefolgt von der zart hellblauen (links oben). Von den anderen Formen gibt es oft nur einzelne Pflanzen, weil es zufällige Sämlinge sind. Alle sechs Fotos habe ich aus der selben Entfernung aufgenommen. Somit ist auch ein Größenvergleich der Blüten möglich. Am besten gefallen mir die zarten, hellen Töne mit Auge.


Freitag, 10. Mai 2013

Alles grün macht der Mai

Nach dem trockenen April scheint der Mai die Pflanzen mit mehr Feuchtigkeit und Wärme zu verwöhnen. Die Pflanzen treiben jetzt unglaublich rasch aus. Man kann fast täglich zusehen, wie sie wachsen. Zudem warten nahezu alle Arten im Garten mit einer reichen Blütenfülle auf, wie sie nicht alle Jahre vorkommt.

Zu Beginn die nun fast verblühte Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris) in der Sumpfzone unseres Teiches. Sie samt sich fleißig aus, wächst allerdings nicht so üppig wie am Naturstandort.










Einen Rest der botanischen Sammelleidenschaft stellt die Schachblume (Fritillaria meleagris) dar, die aufgrund der Sommertrockenheit und des kalkfreien Bodens nur spärlich bis gar nicht blüht. Es verwundert, daß sie überhaupt noch da ist. So zahlreich wie dieses Jahr hatte sie noch nie geblüht.

Die Farben des Frühlings sind in unserem Garten oft knallig. Das belebt nach dem langen Grau und Weiß des Winters. Dennoch sind mir die Farben des Sommers und des Herbstes lieber. Knallblau blühen jetzt endlos viele Traubenhyazinthen und knallgelb zahllose uralte Gartentulpen, die nicht totzukriegen sind. Die mit schwarzem Zentrum sind fast verblüht, die ohne noch in der Knospe. Botanische Raritäten der Gattung Tulipa haben sich ebenso längst verabschiedet wie neuere Züchtungen der Gartentulpen...

Für das Einjährige Silberblatt (Lunaria annua), auch Silbertaler oder Einjährige Mondviole genannt (entgegen des Namens zweijährig) bilden die gelben Tulpen und der Herzblütige Gämswurz (Doronicum columnae) einen kontrastierenden Hintergrund.










Im Azaleengarten zeigen nach Schneeglöckchen und Blaustern jetzt nur die Mahonien (Mahonia aquifolium) Farbe und Duft. Deren schwer zersetzliche und stachelige Blätter sind jedoch unangehm bei allen Arbeiten in der Nähe dieser Pflanzen.

Sinnbild für den Beginn des Vollfrühlings ist für mich die Blüte von Flieder, Maiglöckchen und eben der Apfelbäume. Die hübschen kirschgroßen Äpfelchen der Sorte 'Evereste' habe ich bereits im November vorgestellt. Dieses Jahr blüht das Bäumchen üppiger denn je.










Der blaue Teppich der Blausterne unter der Metasequoia ist nun endgültig vorüber. Die dichte Blattschicht wird allmählich von den sich entrollenden Wedeln des Schildfarns (Polystichum setiferum) durchbrochen. Um welche Sorte es sich hierbei handelt, weiß ich leider nicht mehr.










Und zum Schluß wieder ein paar Bilder aus der Natur. Am 04. Mai nahm ich an einer Exkursion in das Duppauer Gebirge (Doupovské hory) teil. Das riesige Sperrgebiet wartet gerade im Frühling mit einem reichen Blütenflor seltener und geschützter Arten auf:

Caltha palustris
Primula veris


Primula elatior
Pulmonaria angustifolia

Pulsatilla patens
Pulsatilla patens