Sonntag, 25. August 2013

Augustjubiläum

Ein Jahr besteht inzwischen mein Gartenblog. Nun wird es sich nicht vermeiden lassen, daß sich die Bilder wiederholen. Dennoch kann immer wieder Neues gezeigt werden, denn der Garten lebt, wächst und verändert sich. Jetzt beginnt auch für mich die schönste Zeit im Garten. Bis Ende Oktober zur Laubfärbung hält sie an...

 








Prächtig entwickelt hat sich die Kombination aus Rudbeckia fulgida 'Goldsturm' und Oligoneuron album. Die Sämlinge von Echinacea purpurea sind wohl gediehen und blühen teilweis breits. Der Rote Sonnehut soll sich weiter vermehren. Hinzu gekommen sind auch einige Gräser wie Calamagrostis x acutiflora 'Waldenbuch'. Sie müssen sich aber noch richtig etablieren, um zu wirken.











Sehr dankbar ist Helenium 'Rubinzwerg', welches schon länger in unserem Garten wächst. Es gehört zu den zeitigen Sonnenbräuten, blüht aber immer wieder mal nach. Neu dagegen ist die hochgelobte Sorte 'Rauchtopas'. Sie blüht später auf deutlich höheren Stielen.










Links: Am Teichrand strahlt Ligularia dentata 'Britt Marie Crawford' vor Echinops ritro und Physostegia virginiana. Von der Ligularia wachsen auch einige wilde Sämlinge im Garten. Jede Pflanze unterscheidet sich etwas in ihrer Blüte und der Rotfärbung der Blattunterseiten. Rechts: Oligoneuron album strahlt in einem herrlichen Creme-weiß.

Samstag, 24. August 2013

Gartenflüchtlinge und Schwarze Passagiere

Wenn es um das Thema Neophyten in Deutschland geht, denken die meisten zurecht an den Japan-Knöterich Fallopia japonica ("Reichsbahn-Bambus"), die Goldrute Solidago canadensis / S. gigantea, das Drüsige Springkraut Impatiens glandulifera oder die Robinie Robinia pseudoacacia (fälschlich auch "Akazie"). Die einen bringen mehr ökologische Probleme mit sich, die anderen weniger, einige sogar Gefahren für den Menschen wie der Riesen-Bärenklau Heracleum mantegazzianum aus dem Kaukasus ("Stalins Rache").

Von den aus aller Welt bei uns eingeführten Pflanzen können sich nur ganz wenige außerhalb der Gärten behaupten. Ohne die Pflege des Menschen würden die meisten fremdländischen Gartenpflanzen unter unseren zumeist robusten und konkurrenzstarken einheimischen Arten eingehen. Von den wenigen, die sich hier behaupten und fortpflanzen können, sind wiederum nur ganz wenige invasive Neophyten, also solche, die sich ungehemmt und exponentiell rasch ausbreiten. Dieses Ausbreitungspotential ist nicht zu unterschätzen und führt zunehmend zu ökologischen Problemen. Unter den in jüngster Zeit verstärkt gepflanzten "Präriestauden" finden sich sicherlich weitere Kandidaten mit invasivem Ausbreitungspotential.

Im Übrigen stellen auch einige unserer einheimischen Pflanzen auf anderen Kontinenten genauso gefürchtete invasive Neophyten dar.

Weniger bekannt und auch weniger problematisch ist in unseren Gefilden der Geschlitztblättrige Sonnenhut Rudbecka laciniata. Da er sich insbesondere an der Großen Röder (durchfließt die Städte Radeberg, Radeburg, Großenhain) ausgebreitet hatte, nennt man ihn hierzulande auch "Rödertalblume". Riesige Dominanzbestände finden sich auch an der Pulsnitz (durchfließt die Städte Pulsnitz, Königsbrück, Ortrand) im NSG Königsbrücker Heide:




Als Vermessungsingenieur bei der Eisenbahn komme ich viel herum auf Deutschlands Gleisen. Das sogenannte "Bahnbegleitgrün" ist genauso interessant wie Gärten oder Wildnisse. Entlang der Eisenbahnstrecken haben sich etliche Neophyten etabliert, deren Samen vom Fahrtwind der Züge weit verbreitet werden. Insbesondere zig verschiedene gelbblühende Korbblütler lassen sich links und rechts der Gleise finden. In der steppenartigen Ruderalflora stillgelegter Gleise und Bahnhofsbreiche entdecke ich immer wieder neue Arten, die ich noch nie zuvor gesehen habe:











Erst neulich erregte diese kleine Pflanze meine Aufmerksamkeit. Sicher bin ich mir nicht, aber vermutlich wird es ein Neophyt sein. Interessant sind die klebrigen und sich mit der Samenreife vergrößernden, klettenartigen, aber nicht stacheligen Blütenkörbe. Die Art wird etwa 0,4 m hoch, bildet ein tiefgehendes Wurzelwerk und hat leicht fleischige Blätter. Etliche noch nicht blühende Sämlinge stehen im Umkreis. Fundort: Bahnhof Gaschwitz bei Leipzig, Ende Gleis 27, kurz vor Weiche 56.

Mittwoch, 14. August 2013

Taglilienzauber

Der Juli als Hauptblütezeit der Taglilien ist vorüber. Nun soll eine kleine Bilderauslese dieser Saison folgen. 

Die Taglilie (Hemerocallis) fasziniert mit ihrem Farben- und Formenreichtum viele Menschen. Von den zig tausend Sorten haben inzwischen 23 Eingang in unseren Garten gefunden. Es sind allesamt robuste, wüchsige Sorten mit klaren Farben und einfachen Blütenformen. Überzüchtete Sorten sind nicht mein Geschmack.

Hier sollen nicht alle Sorten nebeneinander und isoliert vorgestellt werden, sondern vielmehr einige ausgewählte Sorten im Zusammenspiel mit anderen Stauden gezeigt werden. Die Pflanzungen um die Taglilien herum sind dieses Jahr teilweise frisch angelegt worden und werden sich noch weiter entwickeln.


 








Links: 'Invictus' mit Kugeldistel Echinops ritro und Gelenkblume. Rechts: 'Cathrine Woodberry mit Physostegia virginiana 'Summer Snow' und Allium im Hintergrund. Von der Gelenkblume wachsen drei Sorten in unserem Garten. 'Summer Snow ist die zeitigste im Juli, gefolgt von einer unbekannten zartrosa Sorte (links). Wenn erstere verblüht ist, beginnt die schwachwüchsige 'Bouquet Rose' mit ihrem lila Flor (nicht im Bild).











Äußerst reichblütig und dementsprechend lange blühend ist 'Berlin Multi' von Tamberg. Auf sehr hohen Stielen zeigt sie ihre kleinen maisgelben Blüten. Rechts die frühe und alte Sorte 'Neyron Rose'.











Links: Die frühe und kleinblütige 'Golden Chimes' reckt ihre Blüten am Teichrand in die letzten Strahlen der Abendsonne. Rechts: Vor sechs Jahren leistete 'Berlin Multi' dem Lauch noch bescheidene Gesellschaft am Teichrand.











Zwei Bilder in Komplementärfarben: Die hohe und leuchtende 'Invictus' mit Eisenhut Aconitum spec. und Kugeldistel Echinops ritro.











Links: Die alte Sorte 'Crimson Pirate' ist eine meiner Lieblinge. Sie ist sehr wüchsig, robust und reichblütig. Sechs Wochen lang reckt sie ihre samtigroten Blüten der Sonne entgegen, von Anfang Juli bis Mitte August. Rechts: Noch ein weiteres Bild der frühen 'Limited Edition'. Die großen Blüten in einem kühlen Hellgelb kontrastieren gut mit dem Ährigen Ehrenpreis Pseudolysimachion spec.










Die zwei späten Sorten sollen den Abschluß dieses Eintrags bilden: 'Cathrine Woodberry' (links) und 'Wyalla' (rechts).

Sonntag, 4. August 2013

Nebenschauplätze im Juli

Neben dem Hochstaudengarten sollen noch weitere Stellen des Gartens beleuchtet werden:

Eine sehr dankbare und pflegeleichte Staude stellt dieser hübsche Lauch dar. Vermutlich entstammt er auch dem Garten meines Großvaters. Bei der Fülle an Laucharten konnte ich ihn immer noch nicht bestimmen. Am nächsten kommt ihm der Kantige Lauch Allium angulosum, allerdings sehen die Blütenköpfe anders aus. Der Lauch blüht von Ende Juli bis Anfang August, verträgt Trockenheit sehr gut, ist langlebig und anspruchslos, wird reichlich von Insekten besucht. Einem flach kriechendem Rhizom entspringen flache graugrüne Blätter und ebenso flache (zweikantige) bis 0,6 m hohe Blütenstängel. Diese tragen blaßlilia Blütenkugeln von 5 bis 6 cm Durchmesser. Der Lauch wächst langsam und bildet mit den Jahren kleine Flächen.


 

 








Ganz anders stellt sich jetzt die Situation im Steingarten dar: Die knalligen Farben vom Mai sind verblaßt. Dezentere Töne setzt beispielsweise das Katzenpfötchen Antennaria dioica mit seinen flauschigen Samenständen. Die Sorte 'Fascination' des Kandelaberehrenpreises Veronicastrum virginicum zeigt neben den typischen namensgebenden Verbänderungen (fascio – „Bund“ oder „Bündel“) auch mehrteilige Gabelungen. Auf jeden Fall ist die Pflanze ein ausgesprochener Insektenmagnet.











Seit langem verschollen trat sie spontan wieder auf: Die Jungfer im Grünen oder Braut im Haar. Die einjährige Nigella damascena ist nahe verwandt mit dem Schwarzkümmel Nigella sativa.












Einige robuste Rosen schmücken den sommerlichen Garten: Links die Lienzer Rose aus Osttirol und rechts umhüllt Rosa filipes 'Kiftsgate' den Stamm der Schwarz-Kiefer. Im letzten Jahr bereits von 1 m auf 5 m Höhe geklettert, hält sich ihr Zuwachs bislang in Grenzen. Das ist vielleicht auch der langen Trockenheit im Juli geschuldet.