Montag, 28. Oktober 2013

Sonniger Oktober

Der Oktober ist mein Lieblingsmonat. Sowohl der Garten als auch die Natur zeigen sich in den schönsten Farben.

 








Auch die abgeblühten Kerzen der Glenkblume geben über Monate noch eine gute Figur ab. Während sich die späte Sorte 'Bouquet Rose' noch mit Blüten schmückt, nehmen die Samenstände einer unbekannten zart lilarosa blühenden Sorte eine intensive violette Färbung an.


 








Wunderschön leuchten die rosa Augen der Herbst-Anemonen in der tiefstehenden Herbstsonne. Anemone x japonica 'Splendens' zeigt uns die typischen asymetrischen Blüten.




Blick über den herbstlichen Hochstaudengarten: Leucanthemella serotina vor Aster 'Karminkuppel' und Aster 'Fuldatal', dahinter die verblühten Helenium 'Rauchtopas'. Ganz im Hintergund öffnet Aster pringlei 'Pink Star' ihre ersten Blüten.


 








Zur Zeit steht sie als letzte Aster in unserem Garten immer noch in voller Blüte, während die anderen Astern vorbei sind. Im Vordergrund geben die orangen Blätter der Aronia melanocarpa (eigener Sämling) einen schönen Kontrast ab. Einige wilde Köpfe des rauhen Sonnenhutes Rudbeckia hirta lunschen aus dem Asternmeer. Er ist ein vagabundierender Begleiter von Juli bis Oktober.

Drei Bilder von den goldenen Buchenwäldern des böhmischen Lausitzer Gebirges sollen diesen Eintrag abrunden. Der Herbststurm hat nur noch wenige Blätter an den Bäumen belassen. Die zumeist regelmäßigen Basaltkegel sind im Gegensatz zu den umliegenden sauren Sandsteinmassiven von Buchenhallenwäldern bedeckt, die im zeitigen Frühling mit einer Fülle von Frühlingsgeophyten aufwarten. So schön ist der Herbst!
















Mittwoch, 2. Oktober 2013

Septembernachlese

Die tiefstehende Herbstsonne taucht den spätsommerlichen bis frühherbstlichen Staudengarten in ein herrlich warmes Licht. Für mich ist es die schönste Jahreszeit, sowohl im Garten, als auch in der Natur.

Das Herbst-Helmkraut ist ein Neuzugang in unserem Garten. Scutellaria incana ist zwar noch nicht ganz so hoch geworden wie angegeben wird, überzeugte aber dennoch durch seine gute Figur und die lange Blütezeit. Nächstes Jahr werde ich es vielleicht mit Rudbeckia fulgida 'Goldsturm' kombinieren.


 








Die Fetthenne Sedum telephium 'Matrona' bildet mit ihren Blütenschirmen eine attraktive Landefläche für allerlei Insekten, allen voran Hummeln.











Prächtig hat sich auch Clematis x jouiniana 'Mrs. Robert Brydon' entwickelt. Die Kreuzung aus C. heracleifolia und C. vitalba klettert nicht selbstständig und wächst staudig. Diese Eigenschaften stammen von der blau blühenden C. heracleifolia. Ich habe sie am Schauer angebunden. Man kann sie aber auch gut lagernd als Bodendecker verwenden. Die Blütenfarbe steht zwischen den Eltern, die Blütenform kommt eher von der cremeweißen C. vitalba.

Seit vorigem Jahr gedeiht auch der Kerzen-Knöterich Bistorta amplexicaulis in unserem Garten. Bin wie so viele von seinen Eigenschaften begeistert. Herrlich funkeln die Tautröpfchen im Gegenlicht der Morgensonne.










Am Teichrand leuchten die letzten Blüten der Gelenkblume Physostegia virginiana 'Bouquet Rose'. Die anderen zwei Sorten in rosa und weiß haben ihren Flor schon vor einem bis zwei Monaten beendet.

"Es wird durchgeblüht!" lautet auch bei mir das Motto im Hochstaudengarten. Die letzten Blüten zeigen Rudbeckia fulgida 'Goldsturm' und verschiedene Helenium-Sorten. Die cremeweiße Oligoneuron album ist gänzlich verblüht. Auf dem nahrhaften Gartenboden fällt sie immer um. Möchte mich deshalb von etlichen Pflanzen trennen. Siehe auch auf die neue Seite: Pflanzen abzugeben.











Begeistert bin ich ebenso von der neu erworbenen Vernonia baldwinii. Allerdings ist sie höher geworden, als angegeben und vermutet. Sie muß nach hinten umziehen. Im Hintergund erkennt man die weißen Blüten von Heptacodium miconioides, dem Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauchs. Die Astern beginnen nun mit ihrem üppigen Flor. Neu dabei ist die 'Fuldatal', die wohlgleich mit ihrer Blüte überzeugt, aber durch ihre Kopflastigkeit nicht so recht standfest ist.











Echinacea purpurea hat sich von dem Blattlausbefall an den Wurzeln im vorigen Jahr gut erholt. Auch die alten Blütenköpfe haben ihren Reiz.

Mittwoch, 25. September 2013

Besuch im Hermannshof

Bereits zum vierten Mal seit 2009 ist es mir möglich, meine Dienstreisen mit einem Besuch im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim zu verbinden. Einige fotografische Impressionen ohne dokumentarischen Anspruch sollen den Reiz des Gartens zeigen:

Nordamerikanische Präriestauden


 








Staudenbeete



Etliche Sorten des Kerzen-Knöterichs Bistorta (Persicaria) amplexicaulis sind im Garten aufgepflanzt. Hier die dunkle Sorte 'Blackfield'.

 








Zur Zeit beschäftige ich mich intensiver mit den Goldruten. Besonders die niedrigeren, knie- bis hüfthohen Sorten haben es mir angetan. Hinten die höhere Solidago rugosa 'Fireworks', vorne links S. flexicaulis. Die Art bzw. Sorte vorne rechts ist mir unbekannt. Das Schild war verwachsen und nicht zugänglich.

Sonntag, 25. August 2013

Augustjubiläum

Ein Jahr besteht inzwischen mein Gartenblog. Nun wird es sich nicht vermeiden lassen, daß sich die Bilder wiederholen. Dennoch kann immer wieder Neues gezeigt werden, denn der Garten lebt, wächst und verändert sich. Jetzt beginnt auch für mich die schönste Zeit im Garten. Bis Ende Oktober zur Laubfärbung hält sie an...

 








Prächtig entwickelt hat sich die Kombination aus Rudbeckia fulgida 'Goldsturm' und Oligoneuron album. Die Sämlinge von Echinacea purpurea sind wohl gediehen und blühen teilweis breits. Der Rote Sonnehut soll sich weiter vermehren. Hinzu gekommen sind auch einige Gräser wie Calamagrostis x acutiflora 'Waldenbuch'. Sie müssen sich aber noch richtig etablieren, um zu wirken.











Sehr dankbar ist Helenium 'Rubinzwerg', welches schon länger in unserem Garten wächst. Es gehört zu den zeitigen Sonnenbräuten, blüht aber immer wieder mal nach. Neu dagegen ist die hochgelobte Sorte 'Rauchtopas'. Sie blüht später auf deutlich höheren Stielen.










Links: Am Teichrand strahlt Ligularia dentata 'Britt Marie Crawford' vor Echinops ritro und Physostegia virginiana. Von der Ligularia wachsen auch einige wilde Sämlinge im Garten. Jede Pflanze unterscheidet sich etwas in ihrer Blüte und der Rotfärbung der Blattunterseiten. Rechts: Oligoneuron album strahlt in einem herrlichen Creme-weiß.

Samstag, 24. August 2013

Gartenflüchtlinge und Schwarze Passagiere

Wenn es um das Thema Neophyten in Deutschland geht, denken die meisten zurecht an den Japan-Knöterich Fallopia japonica ("Reichsbahn-Bambus"), die Goldrute Solidago canadensis / S. gigantea, das Drüsige Springkraut Impatiens glandulifera oder die Robinie Robinia pseudoacacia (fälschlich auch "Akazie"). Die einen bringen mehr ökologische Probleme mit sich, die anderen weniger, einige sogar Gefahren für den Menschen wie der Riesen-Bärenklau Heracleum mantegazzianum aus dem Kaukasus ("Stalins Rache").

Von den aus aller Welt bei uns eingeführten Pflanzen können sich nur ganz wenige außerhalb der Gärten behaupten. Ohne die Pflege des Menschen würden die meisten fremdländischen Gartenpflanzen unter unseren zumeist robusten und konkurrenzstarken einheimischen Arten eingehen. Von den wenigen, die sich hier behaupten und fortpflanzen können, sind wiederum nur ganz wenige invasive Neophyten, also solche, die sich ungehemmt und exponentiell rasch ausbreiten. Dieses Ausbreitungspotential ist nicht zu unterschätzen und führt zunehmend zu ökologischen Problemen. Unter den in jüngster Zeit verstärkt gepflanzten "Präriestauden" finden sich sicherlich weitere Kandidaten mit invasivem Ausbreitungspotential.

Im Übrigen stellen auch einige unserer einheimischen Pflanzen auf anderen Kontinenten genauso gefürchtete invasive Neophyten dar.

Weniger bekannt und auch weniger problematisch ist in unseren Gefilden der Geschlitztblättrige Sonnenhut Rudbecka laciniata. Da er sich insbesondere an der Großen Röder (durchfließt die Städte Radeberg, Radeburg, Großenhain) ausgebreitet hatte, nennt man ihn hierzulande auch "Rödertalblume". Riesige Dominanzbestände finden sich auch an der Pulsnitz (durchfließt die Städte Pulsnitz, Königsbrück, Ortrand) im NSG Königsbrücker Heide:




Als Vermessungsingenieur bei der Eisenbahn komme ich viel herum auf Deutschlands Gleisen. Das sogenannte "Bahnbegleitgrün" ist genauso interessant wie Gärten oder Wildnisse. Entlang der Eisenbahnstrecken haben sich etliche Neophyten etabliert, deren Samen vom Fahrtwind der Züge weit verbreitet werden. Insbesondere zig verschiedene gelbblühende Korbblütler lassen sich links und rechts der Gleise finden. In der steppenartigen Ruderalflora stillgelegter Gleise und Bahnhofsbreiche entdecke ich immer wieder neue Arten, die ich noch nie zuvor gesehen habe:











Erst neulich erregte diese kleine Pflanze meine Aufmerksamkeit. Sicher bin ich mir nicht, aber vermutlich wird es ein Neophyt sein. Interessant sind die klebrigen und sich mit der Samenreife vergrößernden, klettenartigen, aber nicht stacheligen Blütenkörbe. Die Art wird etwa 0,4 m hoch, bildet ein tiefgehendes Wurzelwerk und hat leicht fleischige Blätter. Etliche noch nicht blühende Sämlinge stehen im Umkreis. Fundort: Bahnhof Gaschwitz bei Leipzig, Ende Gleis 27, kurz vor Weiche 56.

Mittwoch, 14. August 2013

Taglilienzauber

Der Juli als Hauptblütezeit der Taglilien ist vorüber. Nun soll eine kleine Bilderauslese dieser Saison folgen. 

Die Taglilie (Hemerocallis) fasziniert mit ihrem Farben- und Formenreichtum viele Menschen. Von den zig tausend Sorten haben inzwischen 23 Eingang in unseren Garten gefunden. Es sind allesamt robuste, wüchsige Sorten mit klaren Farben und einfachen Blütenformen. Überzüchtete Sorten sind nicht mein Geschmack.

Hier sollen nicht alle Sorten nebeneinander und isoliert vorgestellt werden, sondern vielmehr einige ausgewählte Sorten im Zusammenspiel mit anderen Stauden gezeigt werden. Die Pflanzungen um die Taglilien herum sind dieses Jahr teilweise frisch angelegt worden und werden sich noch weiter entwickeln.


 








Links: 'Invictus' mit Kugeldistel Echinops ritro und Gelenkblume. Rechts: 'Cathrine Woodberry mit Physostegia virginiana 'Summer Snow' und Allium im Hintergrund. Von der Gelenkblume wachsen drei Sorten in unserem Garten. 'Summer Snow ist die zeitigste im Juli, gefolgt von einer unbekannten zartrosa Sorte (links). Wenn erstere verblüht ist, beginnt die schwachwüchsige 'Bouquet Rose' mit ihrem lila Flor (nicht im Bild).











Äußerst reichblütig und dementsprechend lange blühend ist 'Berlin Multi' von Tamberg. Auf sehr hohen Stielen zeigt sie ihre kleinen maisgelben Blüten. Rechts die frühe und alte Sorte 'Neyron Rose'.











Links: Die frühe und kleinblütige 'Golden Chimes' reckt ihre Blüten am Teichrand in die letzten Strahlen der Abendsonne. Rechts: Vor sechs Jahren leistete 'Berlin Multi' dem Lauch noch bescheidene Gesellschaft am Teichrand.











Zwei Bilder in Komplementärfarben: Die hohe und leuchtende 'Invictus' mit Eisenhut Aconitum spec. und Kugeldistel Echinops ritro.











Links: Die alte Sorte 'Crimson Pirate' ist eine meiner Lieblinge. Sie ist sehr wüchsig, robust und reichblütig. Sechs Wochen lang reckt sie ihre samtigroten Blüten der Sonne entgegen, von Anfang Juli bis Mitte August. Rechts: Noch ein weiteres Bild der frühen 'Limited Edition'. Die großen Blüten in einem kühlen Hellgelb kontrastieren gut mit dem Ährigen Ehrenpreis Pseudolysimachion spec.










Die zwei späten Sorten sollen den Abschluß dieses Eintrags bilden: 'Cathrine Woodberry' (links) und 'Wyalla' (rechts).