Mittwoch, 31. Dezember 2014

Dustermond – Winterruhe


Der deutsche Name (oder ein deutscher Name) für den Dezember kann treffender nicht sein. Doch die längste Nacht haben wir bereits hinter uns. Der Gärtner hat noch mindestens zwei Monate Zeit, sich anderen Dingen zu widmen, und freut sich auf die ersten Schneeglöckchen…

Auf den letzten Drücker bescherte uns Frau Holle doch noch einen weißen zweiten Weihnachtsfeiertag. Gestern lagen noch etwa 15 cm Schnee im Garten. Inzwischen schmilzt er dahin.


Das Herbst-Kopfgras Sesleria autumnalis ragt mit seinen Halmen durch die Schneedecke während die verblühten Köpfe der Sonnenhüte eine weiße Mütze tragen:

 

















  

Auf der gestrigen Wanderung durch die Sächsische Schweiz zeigte sich kurz die Sonne, am Startpunkt in Cunnerdorf waren früh – 10 °C:



Sonntag, 26. Oktober 2014

Weinmond II – Herbstfinale


Einmal mehr zeigt sich für dieses Jahr der Garten in prächtigen Farben. Ein letztes Glühen vor dem Vergehen. Die Herbstfärbung der Gehölze ist dieses Jahr nicht so schön wie andere Jahre. Dennoch gibt es zuverlässige Färber wie die Jungfernreben (Parthenocissus), Aronia oder auch die Pontische Azallee Rhododendron luteum. Auf dem Bild im Hintergrund rechts mit anderen Rhododendron-Hybriden. Auch die Funkien zeigen sich in dottergelber Farbe.


Die Geranium-Insel auf der frisch gemähten Wiese zeigt den Standort der in diesem Sommer gefällten Koreanischen Tanne Abies koreana. Sie färbte sich plötzlich braun und warf alle Nadeln ab. Ein eigner Sämling des Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauchs habe ich gleich in die Insel gepflanzt. Vielleicht kann ich ihn baumförmig Krone erziehen. Im Kurpark von Bad Salzungen sah ich zwei Exemplare mit 5 bis 6 m Höhe! Seine endgültige Größe ist in unserem Klima noch unbekannt, da er noch nicht so lange kultiviert wird.

Die Schwarze Maulbeere (Morus nigra) hat dieses Jahr reichlich Früchte zum Naschen getragen. Zum Verarbeiten sind sie nicht geeignet, da die Früchte über Wochen einzeln reifen und dann sofort in der Hand zerplatzen. Ausbleibender Frühfrost läßt deren Blätter schön gelb werden. Ansonsten würden sie sofort absterben und abfallen.










Im Vordergrund geben die Astern dem Staudengarten ein letztes Mal reichlich Farbe. Aster pringlei ‘Pink Star‘ in lilarosa und Aster turbinellus (ein Mitbringsel aus Jochen Wegners Garten) in hellblau schließen die Blütensaison ab.












Aster lateriflorus zieht unwiderstehlich zahlreiche Insekten an und gibt ihnen Nahrung vor dem Winter. Im Hochstaudengarten werden die Astern noch von einer Aronia und den Sonnenblumen Helianthus Lemon Queen eingerahmt.










Über mehrere Wochen zeigt der von mir sehr geschätzte Fingerhut-Bartfaden Penstemon digitalis var. laevigatus seine rote Herbstfärbung. Eine anspruchslose Staude, die das ganze Jahr über ansehnlich ist.










Ornamental geben sich die Blätter des Sibirischen Storchschnabels Geranium wlassovianum im Herbst.










Jetzt bin ich wieder ausgiebig zu Fuß in der Natur unterwegs. Hier ein paar Eindrücke aus dem einsamen Lausitzer Gebirge in Nordböhmen. Fantastische Fernsicht vom Kaltenberg (Studenec, 736 m) nach Südosten über Blockfelder zum regelmäßigen Kegel des Kleis (Klíč, 760 m) und bis zum Jeschken (Ještěd, 1012 m) bei Reichenberg (Liberec). Beeindruckend sind die bis zu 30 m hohen Basaltsäulen in einem aufgelassenen Steinbruch am benachbarten Goldberg (Zlatý vrch, 657 m).



Sonntag, 19. Oktober 2014

Weinmond I – Endlich Herbst!


Das Gartenjahr erfährt im Oktober noch einen fulminanten Höhepunkt. Für mich eine der schönsten Zeiten. In herrlichen Farben leuchtet der Garten. Unermüdlich blühen bei mir die Kerzenknöteriche in drei Sorten. Mit einer unbekannten roten Sorte von Bistorta amplexicaulis fing es vor zwei Jahren an. Nun gesellen sich noch die dunkelrote Sorte ‘Black Field’ und die rosa Sorte ‘Roseum’ dazu.

'Black Field'
'Roseum'











 







Vom Kopfkugel-Lauch ist an dieser Stelle im Herbst nicht mehr viel zu sehen. Dagegen gibt das Herbst-Kopfgras eine unverändert gute Figur ab. Nur die kleine Aster ‘Tonga’ wirkt wie ein Fremdkörper. Entweder bekommt sie nächstes Jahr passende Gesellschaft oder wird umziehen.










Weiter hinten hat der Staudengarten sein Antlitz gewechselt. Die Astern haben die Sonnenhüte abgelöst. Als letztes Gehölz zwischen den Stauden wird die Felsenbirne bald verschwinden. Neu dazugekommen ist die Schafgarbe Achillea filipendula ‘Credo’ in einem sehr schönen Cremegelb.










Ein weiterer Neuzugang ist die Rutenhirse Panicum virgatum ‘Dallas Blues’. Sie hat natürlich im ersten Standjahr noch nicht ihre volle Höhe und Schönheit erreicht, fängt aber schon fleißig Tautröpfchen ein. Daneben zeigt Helenium ‘Rubinzwerg’ immer noch einige Blüten.



 






Letztes Bild: Bunte Herbstgemeinschaft aus Fingerhut-Bartfaden Penstemon digitalis var. laevigatus (rot), Goldrute Solidado rugosa ‘Fireworks’ (goldgelb), Sonnenblume Helianthus ‘Lemon Queen’ (hellgelb), Aster ‘Fuldatal’ (dunkelviolett), Aster ‘Karminkuppel’ (karmin-violett), Aster pringlei ‘Pink Star’ (lilarosa), dazwischen Silber-Raugras Achnatherum calamagrostis ‘Algäu’.


Sonntag, 21. September 2014

Herbstmond – Spätsommer im Garten


Was für ein Herbstbeginn! Strahlend sonnig zeigt sich der September von seiner besten Seite und bringt unseren Garten zum Leuchten. Im Laufe der Jahre sind die Azalleenpflanzungen im vorderen und mittleren Gartenteil mit allerlei Stauden aufgelockert und eingerahmt worden. Die rosa Herbst-Anemonen (vermutlich Anemone x japonica ‘Splendens‘) haben ansehnliche Bestände gebildet. Die weiße Sorte ‘Honorine Jobert‘ blüht bei mir erst das zweite Jahr.










Am Weg zum Hauseingang leisten den erwähnten Herbst-Anemonen weitere Herbstblüher Gesellschaft: die Wald-Aster (Aster divaricatus) in weiß, das grüne Purpurglöckchen (Heuchera villosa var. macrorrhiza), die Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata ‘Pinky Winky‘) und die Magellan-Fuchsie (Fuchsia magellanica var. gracilis). Letztere ist bei uns ausreichend frosthart, friert jedoch jeden Winter bis zum Erdboden zurück und treibt danach recht spät wieder von unten durch.










Der Hochstaudengarten im hinteren Gartenteil strahlt in bunten Herbstfarben. Vor allem Vertreter der Familie Korbblütler leuchten im Spätsommer in der Sonne um die Wette: Roter (Echinacea purpurea) und Gelber Sonnenhut (Rudbeckia fulgida var. sullivantii ‘Goldsturm‘) und die Sonnenbraut (Helenium ‘Rubinzwerg‘). Die ersten Astern bringen nun blauviolette Farbtöne dazwischen, die sich dann im Oktober durchsetzen werden. Von vorn nach hinten: Goldrute (Solidago rugosa ‘Fireworks‘), Fingerhut-Bartfaden (Penstemon digitalis var. laevigatus) in roter Herbstfärbung, Gelber Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) und Aster ‘Fuldatal‘ in einem dunklen Violett vor dem Reitgras (Calamagrotis x acutiflora ‘Waldenbuch‘).










In der rückseitigen Blütenstrauchhecke zieht der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides) als einer der letzten allerlei Insekten wie ein Magnet an. Im Hintergrund strahlt auf hohen Stielen die Stauden-Sonnenblume Helianthus x microcephalus ‘Lemon Queen‘.



Dienstag, 12. August 2014

Sonnenhut-August


Nach zwei Jahren Blog kann ich dennoch neue Augustbilder zeigen. Es hat sich doch einiges verändert. Und es wird auch im nächsten Jahr weitere Veränderungen geben. Die Reitgräser Calamagrostis x acutiflora ’Waldenbuch’ haben im zweiten Standjahr stattliche Größen erreicht. Im Vordergrund: Ligularia dentata (linkes Bild), Scutellaria incana (rechtes Bild). Das Bild darunter zeigt auch einen Neuzugang: das Silber-Raugras Achnatherum calamagrostis ’Algäu’, von dem ich begeistert bin. Hoffentlich samt es sich nicht massiv aus.


Die Sumpfzone des Folienteiches wurde im letzten Herbst aufgelöst. Dort wuchs alles Mögliche, bloß nicht das, was gedeihen sollte. Sie wurde durch eine Staudenpflanzung im hiesigen Boden ersetzt. Besonders erfreut bin ich über die Neuzugänge von Kerzenknöterich Bistorta amplexicaulis ’Roseum’. Vermutlich handelt es sich um diese Sorte oder eine sehr ähnliche. Denn ’Jo & Guido’s Form’, als solche ich die Pflanzen erwarb, ist es ganz offensichtlich nicht, nachdem ich einige Fotos im Internet sah.



Die kleinblütigen Montbretien am Wegesrand stehen schon länger dort. Sie stammen noch aus dem Garten meines Großvaters. Gegenüber den im Handel erhältlichen hohen und großblütigen Sorten ist die unsrige unbekannte Sorte oder Art vergleichsweise sehr frosthart. Die anderen Sorten sind schon längst dem Frost zum Opfer gefallen. Sie erhält keinerlei Winterschutz und kommt selbst nach strengen Wintern immer wieder, allerdings manchmal weniger üppig, erholt sich dann aber rasch. Diese Crocosmia werden höchstens 60 cm hoch und bilden über die Jahre durch kurze Ausläufer kleine Gruppen mit dicht stehenden Iris-ähnlichen Blättern.










Ganz reizend finde ich die blaue Kugeldistel Echinops ritro. Zwei weitere Pflanzen möchte ich im Hochstaudengarten etablieren. Ihre Sämlinge sind glücklicherweise „farbenecht“. Ich habe sie mit einer zartrosa blühenden Gelenkblume kombiniert, die die weiße Sorte Physostegia virginiana ’Summer Snow’ zeitlich abgelöst hat.











Die hochgelobte Sorte Helenium ’Rauchtopas’ folgte der H. ’Rubinzwerg’. Ja sie ist sehr schön, aber die rostroten Sorten gefallen mir besser. Letztere blüht auch noch ein wenig nach.


Der kleine Sonnehut Rudbeckia fulgida ’Goldsturm’ nimmt nun recht große Flächen ein. Er dominiert den Hochstaudengarten im August. Im Bild zusammen mit Oligoneuron album. Gelegentlich sät er sich mal aus, aber nicht annähernd so massiv wie sein großer Verwandter R. laciniata.


Nun kann ich mich noch über ein zweites Mitbringsel aus Katrins Garten freuen, welches ebenso prächtig gediehen ist wie die Verbena hastata. Mein erster hoher Phlox oder Sommer-Phlox, wie auch immer. Er zeigt sich in einem zarten Pastell-Rosa und hat bislang keinen Mehltau!