Sonntag, 30. Juli 2017

Kein Sommerloch

Seit etlichen Jahren kultiviere ich erfolgreich und begeistert den Fingerhut-Bartfaden Penstemon digitalis im Garten und vermehre ihn durch Samen bzw er sich selbst. Seit zwei Jahren probiere ich weitere Penstemon-Arten in unserem Garten aus, um zu sehen wie sie mit unserem Boden und Klima zurecht kommen. Erwähnen möchte ich nur zwei Arten: P. ovatus, der mich mit einer herrlichen azurblauen Blüte überraschte und P. grandiflorus scheint nicht sonderlich wüchsig zu sein, kam aber gut durch den Winter und erfreute mich mich mit seinen großen Blüten. Wie sich die einzelnen Arten weiterentwickeln und Barfrost überstehen werden, bleibt abzuwarten. Auch Echinacea tennesseense ist ein Neuzugang. Er ist trockenheitsverträglicher und in allen Teilen zierlicher als sein Verwandter E. purpurea, scheint aber auch weniger wüchsig zu sein.


Penstemon digitalis im April

Penstemon grandiflorus
Penstemon grandiflorus
Echinacea tennesseense

Von den mittlerweile 29 Tagliliensorten in unserem Garten möchte ich hier nur die Sorte mit dem leuchtendesten Rot vorstellen: Hemerocallis ʼRotes Rathaus‘. Auch die hellgelben Sorten mit dunklem Auge sprechen den Betrachter sehr an, wie hier ʼEl Desperado‘.

Hemerocallis ʼEl Desperado‘
Hemerocallis ʼEl Desperado‘










Hemerocallis ʼRotes Rathaus‘
Hemerocallis ʼWyalla‘














Anfang November letzten Jahres haben wir unseren Terrassenhang umgestaltet. Zahlreiche mittelgroße (noch tragbare), unbehauene Granitsteine von den Feldern der Umgebung (Westlausitz) wurden eingebracht und mit neuen, trockenheitsliebenden Stauden und Gräsern (Stipa tenuissima, Sesleria nitida, Koeleria glauca) bepflanzt. Kriechende Sedum-Arten waren flächendeckend vorhanden und wuchsen rasch wieder durch, vor allem Sedum floriferum. Weitere Arten: Allium sphaerocephalon, Phlox subulata, Alysium saxatile, Helichrysum thianshanicum, Rosa ʼMozart‘, Erica carnea, Lavendula angustifolia um nur einige zu nennen.


Sonnig-trockener Terrassenhang


Unser Garten ist zu klein, um mehreren Bäumen Platz zu bieten. Deshalb habe ich mich sehr mit den Sumachen angefreundet. Rhus potaninii ist eine Art der Chinesischen Lack-Sumache. Er wächst deutlich stärker als sein nordamerikanischer Verwandter Rhus typhina, der Hirschkolben-Sumach, auch Essigbaum genannt. Dafür bildet er kaum Wurzelsprosse, bildet eine höhere und lockere Krone. Die unscheinbaren Blüten locken im Juli allerei Insekten an. Eine weiße Spinne (Art?) lauert dort auf Beute. Die Samen stehen in lockeren Büscheln, die kaum auffallen. Das Herbstlaub ist leuchtend rot bis braunrot. Meinen Baum habe ich aus Samen gezogen.

Rhus potaninii, Blüte mit Spinne



1 Kommentar:

  1. Hallo Herumtreiber!
    Bin das erste Mal auf Deinem Blog und bewundere Deine Fachkenntnisse. Ich stöbere schon eine ganze Weile hier herum und bin sehr beeindruckt.
    Aber da habe ich doch gleich eine Frage: Dein Rhus potaninii, ein Sumachgewächs - ist der vergleichbar mit dem hier als Essigbaum bekannten Sumach? Dann hättest Du bald ein Problem, denn Du schreibst, Dein Garten ist zu klein für mehrere Bäume...aber der Essigbaum vermehrt sich invasiv!!!
    Wie sieht das bei Deinem Sumachgewächs aus?
    Bin schon ganz gespannt auf Deine Antwort (bitte auf meinem Blog).
    Liebe Grüße
    Heidi

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